LEKTION 13

LEKTION 12
LEKTION 14

LEKTION 13

Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst.

1. Der heutige Leitgedanke ist eigentlich der vorhergehende in einer anderen Form, außer dass er in bezug auf das hervorgerufene Gefühl konkreter ist. Tatsächlich ist eine bedeutungslose Welt unmöglich. Nichts ohne Bedeutung existiert. Daraus folgt allerdings nicht, dass du nicht trotzdem etwas wahrzunehmen glaubst, was keine Bedeutung hat. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit wird besonders groß sein, dass du es wahrzunehmen glaubst.

2. Das Erkennen der Bedeutungslosigkeit ruft in allen Getrennten intensive Angst hervor. Es stellt eine Situation dar, in der sich GOTT und das Ego gegenseitig im Hinblick darauf »herausfordern«, wessen Bedeutung in den leeren Raum geschrieben werden soll, den die Bedeutungslosigkeit zur Verfügung stellt. Das Ego stürmt wie wildgeworden hinein, um dort seine eigenen Ideen zu begründen, voller Angst, die Leere werde womöglich sonst dazu benutzt, seine eigene Machtlosigkeit und Unwirklichkeit aufzuzeigen. Nur in dieser einen Hinsicht hat es recht.

3. Es ist deshalb grundlegend wichtig, dass du lernst, das Bedeutungslose zu erfassen und es ohne Angst zu akzeptieren. Bist du von Angst erfüllt, ist es sicher, dass du die Welt mit Eigenschaften ausstatten wirst, die sie nicht besitzt, und sie mit Bildern bevölkern wirst, die nicht existieren. Für das Ego sind Illusionen Sicherheitseinrichtungen, ebenso wie sie es für dich sein müssen, der du dich mit dem Ego gleichsetzt.

4. Die heutigen Übungen, die ungefähr drei- bis viermal jeweils nicht länger als höchstens etwa eine Minute lang durchgeführt werden sollten, sind in einer etwas anderen Art als die vorherigen zu üben. Wiederhole den heutigen Gedanken mit geschlossenen Augen für dich. Öffne dann die Augen, und sieh dich langsam um, indem du sagst:

 

Ich betrachte eine bedeutungslose Welt. 

 

Wiederhole diese Aussage für dich, während du dich umsiehst. Mach dann die Augen zu, und schließe mit den Worten ab:

 

Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst, weil ich denke, ich sei

in Konkurrenz mit GOTT. 

 

5. Es mag dir schwer fallen, Widerstand in der einen oder anderen Form gegen diese abschließende Aussage zu vermeiden. Welche Form ein solcher Widerstand auch immer annehmen mag, erinnere dich daran, dass du in Wirklichkeit nur wegen der »Rache« des »Feindes« vor einem solchen Gedanken Angst hast. Es wird nicht von dir erwartet, dass du die Aussage zu diesem Zeitpunkt glaubst; und vermutlich wirst du sie als grotesk abtun. Nimm jedoch sorgfältig alle Zeichen offener oder versteckter Angst zur Kenntnis, die sie möglicherweise hervorruft.

6. Dies ist unser erster Versuch, eine ausdrückliche Ursache–Wirkung-Beziehung einer Art darzulegen, die zu erfassen dir noch die Erfahrung fehlt. Verweile nicht bei der abschließenden Aussage, und versuche, nicht einmal daran zu denken, außer während der Übungszeiten. Das wird im Augenblick ausreichen.



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